Erinnerungen 1944-1946
Mitte 1944
Eintritt in die Lehrerbildungsanstalt (LBA) Salzburg
Bomben auf Bad Ischl
Täglich Fliegeralarm in Salzburg
Einberufung zum Volkssturm
Dienst im Postamt Bad Ischl
Die Suche nach Deserteur Wiener
Die letzten Kriegsmonate
Die Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner
Die ersten Amerikaner!
Zwei tragische Vorfälle
Ereignisse am 7. Mai 1945
Dienststellenwechsel
Politische Begebenheiten
UFA-Filmgesellschaft und Künstlergemeinschaft Salzkammergut
Wiederaufnahme meines Studiums
Wahlen am 25.Nov. 1945
Notzeiten
Eine willkommene Spende
Allmählich normalisiert sich der Alltag
Aufruhr im Theater
Aufschwung in allen Belangen
Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler
Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938
Zeitzeugenberichte
Publikationen
zur Zeitgeschichte
Heimatvertriebene
www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl
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Wiederaufnahme meines Studiums
Im Spätsommer fuhr ich im Auftrag von Stadtrat Binna nach Linz, um einige Dinge in verschiedenen Ämtern zu erledigen und das Manuskript "Namenlos" seiner Tochter Irmtraud zum Verlag zu bringen. (Das Büchlein ist dann 1946 in Salzburg im Verlag M. Mora erschienen.) Ich benutzte die Gelegenheit, in Linz zu sondieren, ob ich dort an der Lehrerbildungsanstalt weiterstudieren könnte. Es wurde mir beschieden, es besser wieder in Salzburg zu versuchen, weil man in Linz die Schüler der ehemaligen LBA Krumau aufnehmen müsste. (Nachdem 1938 das Sudetenland Deutschland angeschlossen und der Raum um Krumau und Gratzen Oberdonau zugeschlagen worden war, war in Krumau eine deutsche Lehrerbildungsanstalt eingerichtet worden, die es nach 1945 natürlich nicht mehr gab.)
In der ersten Septemberhälfte erkundigte ich mich in Salzburg über die Chancen, dort die Ausbildung fortzusetzen. Mitte September werde der Unterricht wieder aufgenommen, und zwar stufenweise beginnend mit dem fünften (letzten) Jahrgang, konnte ich erfahren.
Die wichtigste Frage war, einen Platz in einem Schülerheim zu finden, Privatzimmer waren schier unerschwinglich. Das Faberheim in Lehen war kein Schülerheim mehr, es wurde wieder als Taubstummenanstalt geführt wie die Jahre vor dem Anschluss.
Durch die Unterstützung und Empfehlung von Stadtrat Binna erhielt ich einen Platz im Schülerheim Edmundsburg am Mönchsberg oberhalb der Freilichtbühne der Felsenreitschule. Das Heim wurde jetzt wieder von Benediktinern aus St. Peter geleitet wie vor 1938. Hier sollte nun meine Bleibe für die nächsten vier Jahre in Salzburg sein.
In der ersten Nachkriegszeit fehlte es an allem und jedem. Vor der Wiederaufnahme des Unterrichts galt es damals große, heute unvorstellbare Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden: Die Schule wieder für einen tauglichen Unterricht auszustatten, Glas für die Fenster aufzutreiben, Heizmaterial zu beschaffen und dergleichen mehr wurden zu fast unlösbaren Problemen. Nicht zuletzt herrschte ein Mangel an Professoren, waren doch viele von der NS-Vergangenheit belastet und wurden nicht wieder in den Schuldienst eingestellt.
Im Spätherbst hatte der vierte Jahrgang den Unterricht aufgenommen, noch vor Weihnachten sollten der dritte und unser Jahrgang, der zweite, mit dem Unterricht beginnen. Knapp vor Weihnachten startete der dritte Jahrgang; unser Schulbeginn und der des neuen ersten Jahrgangs wurde noch einmal auf nach Weihnachten verschoben.
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