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Hilde Röhrenbacher

Hilde Röhrenbacher: Meine Erinnerungen

Vorgeschichte in Znaim
Zum Reichsarbeitsdienst nach Vitis im Waldviertel
Die Tiefflieger
Meine Heimkehr
Bomben auf Znaim
Flucht bis Rainbach
Im RAD-Lager in Rainbach
Flucht nach Linz
Unser Quartier in der Dürnbergschule. Das Leben in Linz


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

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Meine HeimkehrZum Reichsarbeitsdienst nach Vitis im WaldviertelDie Tiefflieger


Und dann begannen die Tiefflieger.
beim Landdienst im WaldviertelDas Dorf lag nicht sehr weit weg vom damaligen Truppenübungsplatz Döllersheim. Sie kamen mit den Lightnings, man sah die Piloten fast drinnen sitzen und sie schossen mit ihren Maschinengewehren auf alles, sogar auf Vogelscheuchen. Wenn wir heimgingen und sie kamen dahergeflogen, dann versteckten wir uns schnell in den Rohren der Kanäle. Beim ersten Angriff schrieben wir natürlich alles schnell nach Hause, es gab ja so viel zu berichten, aber am nächsten Tag hat uns die Jungscharführerin die Briefe wieder zurückgegeben mit dem Bemerken, dass nichts über diese Vorfälle nach Hause geschrieben werden darf. Und Telefon gab es für uns ja keines.


Foto rechts:
Hildegard Röhrenbacher beim Reichsarbeitsdienst in Vitis im Waldviertel.


In dieser Zeit fuhr ich mit meinem Bauern aufs Feld eggen. Er ging vor den Pferden und ich ging hinter der Egge und hielt die Zügel. Da kamen die Tiefflieger. Die Rösser stellten sich hoch und mein Bauer war im Graben verschwunden, da ließ auch ich alles fallen und lief in ein kleines Wäldchen neben dem Feld, stand unter einem Baum und konnte nur mehr sagen: "Vater unser, der du bist ... Vater unser, der du bist ..." Endlich, als der Bauer seine Pferde herrenlos sah, kam er herausgekrochen. Er sagte nur: "Wir fahren nach Hause, setz dich am Wagen." Aber ich weigerte mich, ich ging nebenher, weil ich dachte, wenn die zurückkommen, dann bin ich wieder irgendwo verkrochen. Gott sei Dank kamen wir gut heim.

Am Abend, als wir schon im Bett lagen, hörten wir vor dem Lager einen Lärm und konnten uns nicht erklären, was passiert ist. Bald erfuhren wir es. Zwei Mädchen hatten schon lange die Flucht geplant und sind bis zum nächsten Bahnhof gegangen, denn in Vitis direkt wollten sie nicht einsteigen. Aber ein besonderer Liebling unser Führerin hatte ihr alles verraten und sie holte die Mädchen wieder ins Lager zurück.



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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

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