Hilde Röhrenbacher Home
Hilde Röhrenbacher

Hilde Röhrenbacher: Meine Erinnerungen

Vorgeschichte in Znaim
Zum Reichsarbeitsdienst nach Vitis im Waldviertel
Die Tiefflieger
Meine Heimkehr
Bomben auf Znaim
Flucht bis Rainbach
Im RAD-Lager in Rainbach
Flucht nach Linz
Unser Quartier in der Dürnbergschule. Das Leben in Linz


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


Heimatvertriebene


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl



Die TieffliegerVorgeschichte in ZnaimZum Reichsarbeitsdienst nach Vitis im Waldviertel


Im Dezember 1944, knapp nach Weihnachten, mussten meine Freundin und ich ins Landdienstlager (Jungvolk 14 bis 18 Jahre, Reichsarbeitsdienst BDM genannt) nach Vitis im Waldviertel. Damals hatten wir unsere Handelsschule bereits erfolgreich hinter uns gebracht. Und wir freuten uns eigentlich auf dieses Abenteuer Landdienst. Das sollte sich aber sehr schnell ändern. Wir kamen in der Nacht in Vitis an und mussten das Lager erst suchen, welches weiter draußen im Feld angelegt war.
Schulaufführung


Foto rechts:
Bei einer Schulaufführung, Hildegard Röhrenbacher (rechts) mit Schulfreundin, 1939


Mein Bauer war eigentlich noch nicht sehr alt, ebenso seine Frau, denn sie hatten einen kleinen Sohn mit ca. sechs Monaten. Ich verstehe es heute noch nicht, dass er nie einrücken musste. Ich bekam also meine Anweisungen, was ich zu tun hätte, hauptsächlich musste ich mit dem Bauern aufs Feld oder von den Bäumen die Wurzelstöcke heraussprengen. Abends, bevor wir wieder ins Lager gingen, das Futter noch vom Heuboden herunterbringen, Rüben mit der Maschine, die handbetrieben war, in kleine Schnitzel schneiden. Dabei habe ich mich später ziemlich verletzt, weil die Rübe drehte sich um und erwischte meinen Handballen. Aber von einem Arzt war keine Rede, die Wunde wurde verbunden und ich wischte im Vorhaus mit der offenen Wunde den Sand hinaus. Ich bekam gottseidank keinen Wundstarrkrampf. Anmerkung am Rande: Ich war mit meinem Mann über 5o Jahre verheiratet und wir hatten die gleiche Narbe am Handballen und auf der gleichen Hand.

Die Bäuerin war sehr nett zu mir, und sie meinte: "Immer wenn mein Mann schreit oder schimpft mit dir, dann wein ja nicht, weil da wird er noch wütender." Also habe ich mich zurückgehalten, so gut es ging, Ich war ja ein sehr zartes Mädchen, dünn mit zwei kleinen Zöpfen und erst 15 Jahre alt.



nach oben(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)


"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...