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Berta Schneidergruber, geb. Brunner
erzählte verschiedene G´schicht´n, Tochter Brigitta Doppler schrieb auf

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D´ Zülli kimmt
Dienst in Linz


Brigitta Doppler, geb. Schneidergruber
Erinnerungen aus meiner Kindheit in Rohrbach und Herzogsdorf.


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Dienst in LinzDas goldene Rössl      D´ Zülli kimmt


Es muss so in den dreißiger Jahren gewesen sein, ich war im Dienst in Linz, als meine Chefin zu mir sagte: „Du, Berti, da ist in der Zeitung ein Artikel über euer Dorf!“

Ich las: „D´ Zülli kimmt“

In einer Ortschaft außerhalb unseres Dorfs war eine Frau Cäcilia, genannt Zülli, gestorben und, wie damals üblich, zuhause aufgebahrt worden. Für die vielen Leute aus der Nachbarschaft, die zur Totenwache zum Beten kamen, hatte man in der Stube behelfsmäßige Bänke aufgestellt und schon konnte das Rosenkranzbeten beginnen. Mitten im inbrünstigsten Beten fiel daneben im Totenkammerl eine Kerze um, die das Bahrtuch in Brand setzte. Jemand rief: „D´ Zülli brinnt“, die Leute verstanden aber „D´ Zülli kimmt“ und sofort sprangen sie auf, Hals über Kopf flüchteten sie, einer stieg über den anderen, weil sie glaubten, die tote Zülli wäre hinter ihnen her.

Die Flammen waren rasch erstickt, doch einige Menschen wurden bei dieser panikartigen Flucht verletzt, eine Frau hatte sich sogar den Arm gebrochen.

Ihr könnt euch vorstellen, wie peinlich es war, wenn mich Leute fragten, woher ich stamme.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

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