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Brigitta Doppler, geb. Schneidergruber
Erinnerungen aus meiner Kindheit in Rohrbach und Herzogsdorf

Einleitung
Fliegerangriff
Mein Bruder Gottfried
Meine Freundin Helga
Notzeit
Tiefflieger / Beim Windner, Hilkering 6
Die amerikanischen "Befreier"
Gendarm erschossen
"Die Russen kommen"
Russeneinquartierung

Papa kehrt heim am 6.4.1946
Schulzeit
Der weiße Wecken
Landleben im Jahreskreis


Was Mama erzählte.
Berta Schneidergruber
erzählte verschiedene G´schicht´n, die Tochter Brigitta Doppler, aufschrieb.


Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl



Fliegerangriff      Mein Bruder Gottfried


Als am 5. April 1944 mein Bruder Gottfried in Linz zur Welt kam, war ich bei meinen Großeltern und Tante Rosi in Herzogsdorf im Galli-Häusl, dem Elternhaus meiner Mama. Die Großeltern wurden immer nur "Muatta" und "Vater" gerufen, sowohl von den Kindern als auch von uns Enkelkindern.
Taufe von Gottfried


Foto rechts:
Taufe von Gottfried Schneidergruber, geb. am 5. April 1944. Personen v.l.n.r.: Brigitta, Tanta Rosa, Mama, Papa

Bei ihnen war es nie langweilig, denn ständig waren Leute da, die sich mit ihnen unterhielten oder bei der Muatta Rat suchten. Ich war gern dort, besonders Tante Rosi hatte ich sehr lieb.
Eines Tages kam meine Cousine Anna Kitzmüller und rief ganz aufgeregt: "Brigitta, du hast ein kleines Brüderchen bekommen!" Vor lauter Eile fiel ich auf der Stiege über die zum Trocknen aufgelegten Kasziegerl, dass sie nur so herumsprangen.

Damals war im April noch sehr viel Schnee und zu meiner großen Freude fuhren wir mit einem Pferdeschlitten nach Gerling zum Bahnhof und von dort mit der Mühlkreisbahn nach Urfahr, wo Tante Zenzi wohnte und uns schon erwartete.
Der Besuch bei Mama im Allgemeinen Krankenhaus wurde leider durch einen Fliegeralarm unterbrochen. Wir mussten alle in den Luftschutzkeller gehen. Die neugeborenen Babys lagen wie die Striezel in großen Körben und schrien durcheinander. Mein kleiner Bruder hat mir sehr gefallen, weil er ruhig war, und ich glaubte, dass er mich neugierig anschaute. Mama schenkte mir ein winziges Wollkücken und ein grünes Osterei; ich freute mich sehr, denn so etwas hatte ich noch nie gesehen.
Bei der Taufe meines Bruders war auch Papa noch dabei, dann musste er wieder an die Front und ich sah ihn zwei Jahre nicht mehr, bis er im April 1946 aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft heimkehrte.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...