Einleitung
Fliegerangriff
Mein Bruder Gottfried
Meine Freundin Helga
Notzeit
Tiefflieger / Beim Windner, Hilkering 6
Die amerikanischen "Befreier"
Gendarm erschossen
"Die Russen kommen"
Russeneinquartierung
Papa kehrt heim am 6.4.1946
Schulzeit
Der weiße Wecken
Landleben im Jahreskreis
Was Mama erzählte.
Berta Schneidergruber
erzählte verschiedene G´schicht´n, die Tochter Brigitta Doppler, aufschrieb.
Zeitzeugenberichte
Publikationen
zur Zeitgeschichte
www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl
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Gendarm erschossen
Tiefe Bestürzung und Betroffenheit herrschte unter der Bevölkerung, als bekannt wurde, dass der 55-jährige Gendarm Franz Mandl am 3. Mai 1945 von den Amerikanern erschossen worden war, als er in Gerling, das zur Gemeinde Herzogsdorf gehört, mit dem Rad unterwegs war.
Es war eine sehr unruhige Zeit damals, von Norden über Herzogsdorf herunter kamen viele Flüchtlinge und bettelten um Brot. Unsere Bäuerin war eine gütige Frau, die gerne etwas hergab, aber sie hatten selber kaum etwas übrig. Wenn ich mich zurückerinnere, lebte man damals vorwiegend von Sauerkraut und Erdäpfeln.
Hoftor und -Türl mussten immer versperrt werden, denn es trieben sich auch mancherlei Leute herum, die stahlen, was sie bekommen konnten, sogar den Salat aus dem Garten. Besonders gefürchtet waren die Zwangsarbeiter, die vorher bei den Bauern gearbeitet hatten und die teilweise plündernd durch die Gegend zogen.
Einmal belagerte uns einer, stockbetrunken zielte er mit seinem Gewehr durchs Küchenfenster und drohte uns mit dem Umbringen, während wir zitternd unter dem Küchentisch saßen, bis er sich endlich trollte.
Aus der Mühlkreisbahn stiegen bei der Haltestelle Herzogsdorf scharenweise die Hamsterer aus Linz und versuchten, bei den Bauern Lebensmittel zu kaufen oder gegen Wertgegenstände einzutauschen. So manche Bäuerin war dann Besitzerin eines Pelzes oder eines Perserteppichs und in manchem Haus stand plötzlich ein Klavier, ohne dass jemand darauf spielen konnte.
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