Kindheit in Linz
Landdienst in Ungenach
Ein schönes Zeugnis
Mein Mann Alois
Einberufung zum Flakdienst
Ausbildung und Lageralltag, Versetzung nach Weichstetten bei St. Florian
Begegnungen
Überstellung nach Ansfelden
Verschiedene Episoden
"Das Geschwader"
1945 das Kriegsende fühlbar nahe
Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler
Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938
Zeitzeugenberichte
Publikationen
zur Zeitgeschichte
Heimatvertriebene
www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl
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Ein schönes Zeugnis
Ungenach war für mich auch hygienisch eine neue Erfahrung: Außer einem Granitgrander gab es im Haus keine richtige Waschgelegenheit. Trotzdem ist deshalb niemand krank geworden. Zum Waschen gab es eine Waschschüssel (Lavoir) in der Größe einer Salatschüssel. Die Magd Maria und ich haben als Lösung ein Holzschaff im Stall aufgestellt und im Sommer haben wir uns im nahen Bach gewaschen. Unsere Wäsche haben wir grundsätzlich im Freien gewaschen und geschwemmt, auch im Winter.
Mobbing gab es auch schon damals, für mich in Person des Knechtes Dominik, des Bruders des Bäckers, der mich anfangs nicht akzeptieren wollte. Somit bekam ich öfters eine ungeliebte Zusatzarbeit zugeteilt, z. B. Disteln ausreißen. Doch nach einigen Wochen hat er seine Meinung geändert. Einmal habe ich Gummistiefel bekommen, und als die Wanderschneiderinnen ins Haus kamen, erhielten Maria und ich jeweils einen Rock und eine weiße Bluse (genannt Rock und Pepite). Damit waren die Bäcker-Dirndln gekürt.
Beim Bäcker lebte auch die Oma im Haus. Diese Oma war eine Bilderbuch-Oma, die ich sehr geschätzt habe. Mit viel Arbeit und an vielen Erfahrungen reicher ging das Jahr vorüber. Beim Abschied sagte ein Nachbar zu meinen Eltern: "Beim Bäcker haben s ein Jahr lang ein braves Dirndl gehabt" ist doch ein schönes Zeugnis!
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