Zeitzeugenberichte Home
Zeitzeugenberichte

Vertrieben 1945 aus Südmähren

Einleitung
Meine Familie
Mein Heimatort Prittlach
Krieg 1939–1945
Rückzug der Deutschen; Höhlen als Verstecke; Kämpfe. April 1945
Erste Vertreibung
Der Leidensweg nach der Rückkehr nach Prittlach
Zweite Vertreibung
Stationen in Niederösterreich 1945–1946
Wilhelmsdorf bei Poysdorf
Waltersdorf
Eibistal
Wetzelsdorf
Grosskruth


Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl



Einleitung
Meine FamilieAutorin: Brunhilde Mair-Nimmerrichter, Wallern
(geboren am 4. März 1936 in Prittlach)


Schon längere Zeit habe ich vor, Erlebnisse und Erinnerungen
an meine Kindheit in meiner südmährischen Heimat aufzuschreiben.
Sie umfassen als Hauptereignisse den Einmarsch der Russen und
die Vertreibung durch die Tschechen 1945.

Zu den familiären Erinnerungen, die auch ein Erscheinungsbild der
damaligen Zeit darstellen, gibt es ein Extrakapitel.

Alles, was ich hier aufschreibe, ist subjektiv, so wie ich es als
Kind von neun Jahren erlebt habe. Man wird sich dabei denken, ein
Kind mit diesem Alter kann so viel nicht an Erlebtem behalten. Dazu
ist jedoch das damalige Geschehen so einschneidend eingeprägt
worden, dass hier das Alter keine Rolle spielt. Auch sind die
ganzen Tragödien immer wieder von den Eltern besprochen, erzählt,
mit Verwandten und Dorfleuten bei allen Gelegenheiten wieder-
holt worden. Es ist nichts in Vergessenheit geraten, bei den
vielen Heimattreffen, Festen. usw. blieb die Erinnerung allgegen-
wärtig. Man konnte auch als dann junger Mensch diesen Kreis nicht
verlassen, es hing immer diese unselige Vertreibung an einem fest.
Auch die darauf folgende Armut, doch Menschen in Barackenlagern
zu sein, wo doch früher der Besitz in der Heimat Wohlstand bedeutet hatte, war sehr deprimierend. Lange brauchte man, in der
Jugend damit fertig zu werden, nicht immer als Mensch 2. Klasse
betrachtet zu werden.

Diese Aufzeichnungen sind meinen Nichten und meinem Neffen und
Großneffen gewidmet, die bald nichts mehr direkt von den "Alten"
hören können und die doch auch im Nachfolgegeschehen, selber wohl
nicht direkt, aber doch auch immer wieder von Erzählungen und Geschehnissen betroffen waren. Diese "Nichterlebnisgeneration" ist
auch nicht frei von allem Leid geblieben, zu viel schleppte sich
noch in ihr Leben.

Vergessen soll es nicht werden, zuviel Tragik hatte diese Nachkriegsgeneration zu ertragen, aber es soll auch zum Nachdenken
anregen, wie gut es ist, dass wir hier in diesem Lande seit 1945
keinen Krieg mehr erdulden mussten.


nach oben(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14)


"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...