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Kriegsgefangenenlager Aigen Schlägl

Verschwiegen – Vertuscht – Verdrängt
Aigen-Schlägl 1945

Die Broschüre
Vorwort
Anmerkung zur Darstellung des Kriegsgefangenenlagers
Skizze vom Gefangenenlager
Georg Jestadt: In amerikanischer Kriegsgefangenschaft
Der Bericht von Kurt Hädicke
Der Bericht von Werner Barmann
Ein US-KZ in Deutschland
Schreiben vom Schwarzen Kreuz
Einweihung einer Gedenktafel am 6. 6. 1997
Festansprache von Dir. J. Gruber
Einsegnung der Gedenktafel
Bericht der Zeitschrift "Der Freiwillige"


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


Heimatvertriebene


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Geschichteclub Stahl



Skizze vom GefangenenlagerVorwortTodeslager für deutsche Kriegsgefangene und
ein ungesühntes Verbrechen der US-Armee

Eine Anmerkung zu der Darstellung des Kriegsgefangenenlagers Aigen-Schlägl


Man kann es mit ruhigem Gewissen so titulieren:
In der Zeit vom 8. Mai bis 9. Juli 1945: "Die erste Begegnung mit der westlichen Demokratie", denn es war etwas, was man sein Leben lang nicht mehr vergisst.

Neun unendlich lange Wochen des Kampierens unter freiem Himmel, bei Wind und Unwetter, ohne Trinkwasser, Austrocknen, Ausdörren im Dreck, ohne die primitivste Waschgelegenheit, bei täglichen Feuerüberfällen der Bewacher, mit Grasabkochen sich am Leben halten müssen und mit einer Versorgung, welche den Namen nicht verdient hatte: zweimal am Tag etwas Wasserbrühe und am Abend ein mit gehacktem Stroh versetztes Kommißbrot mit 20 bis 25 Mann teilen zu müssen – und das gleich bleibend zwei Monate lang (es war bei den Amerikanern, wohl bemerkt, nicht bei den Russen).
Bisweilen schossen die Wachtposten in die Menge der Hungernden hinein. Von 7000 bis 8000 Gefangenen waren nach zwei Monaten 500 bis 1000 gestorben oder totgeschossen worden. Für die dicht am Boden sich drängenden Massen hatte man täglich am Tor nur zwei vollgefüllte Benzinfässer als "Wasch- und Trinkwasser" hineingeschoben, nachdem fast jeden Tag mehrere Amis mit Gelächter hineinuriniert hatten. Ein einziges Mal in den zwei Monaten sind zu oder 30 Mann für zehn Minuten Waschen im nahe fließenden Bach, es war die Große Mühl) geführt worden. In den letzten drei Wochen starben in jeder Nacht vier bis sechs Männer an Unterernährung oder Hungertyphus. 19 Jahre alt, überlebte ich selbst sozusagen "auf dem letzten Schnaufer", mit 48 kg Gewicht.


Diese und ähnliche Zustände waren aus mehreren Kriegsgefangenenlagern der US-Armee bekannt geworden, aber man sprach nicht darüber und die unmenschlichen Tatsachen wurden von der Öffentlichkeit verdrängt. Warum denn eigentlich? Waren das keine Verbrechen? Weshalb hatte man das jahrelang vertuscht, nachdem die "Befreier" weiterhin ihr Unwesen treiben und seit 60 Jahren ganz offiziell ihre Verbrechen mit Plattwalzen der Menschlichkeitskulturen, Giftstreuen, Entlauben und so weiter in der ganzen Welt fortsetzen?
Mit welchem Recht? Sind sie etwa dazu prädestiniert?
Man kann das nur als das Recht des Stärkeren begreifen, also mit Faustrecht!
Und diese selbst ernannte "Gerechtigkeit" einer Großmacht betreibt eine verlogene Augenauswischerei in der Welt, mit angeblichem Friedenstiften, edlen und humanen Prinzipien und ähnlichen Lügen. In Wirklichkeit arbeitet sie seit eh und je in die Hand ihrer übermächtigen Rüstungsindustrie, die alles beherrschender Faktor ist und fortdauernd um kriegerischen Absatz bemüht ist. Die Geschichte beweist es periodisch: Zweiter Weltkrieg, Korea, Vietnam, Aufrüstung von Saddam Hussein gegen Iran, Kuwait, jetzt Irak, und die nächsten Objekte sind bereits ins Auge gefasst. Nicht zu vergessen Afghanistan (je länger es dauert, um so besser), Syrien, Arabische Emirate und und und.

Das dekadente Rechtsbewusstsein der Menschen macht es den Siegern leicht. Es unterscheidet in der Neuzeit zwischen zwei Verbrechensarten:
1.) die Verbrechen der Besiegten,welche z. B. unser Volk bis in alle Ewigkeit verfolgen sollen, und
2.) die Verbrechen der Sieger, welche man nicht als Verbrechen bezeichnen darf, da sie angeblich "zum Wohle der Menschheit" notwendig waren und sind, und die man nur oberflächlich zur Kenntnis nimmt, dann akzeptiert und wegen guten Einvernehmens und sonstiger Vorteile möglichst bald vergessen sollte!

Beide Verbrechensarten, ob 1. oder 2., sind jedoch in ihrer grausamen Bedeutung und Menschenverachtung gleichwertig. Beim Verbrechen Nr. 2. jedoch zeichnet sich langsam eine Weltdiktatur durch die Hintertüre ab.

Georg Jestadt, ein Überlebender und auf die amerikanische Art von der Diktatur Befreiter


Nachsatz:
Die hunderte verstorbenen oder erschossenen Kameraden aus dem Lager Aigen-Schlägl, wurden durch die US-Armee auf "Wildwestart" entsorgt. Sie wurden in mehreren Nachteinsätzen auf Lkws mit Baggern weggebracht und in Revieren des Böhmerwalds namenlos verscharrt. Man hat das so perfekt durchgeführt, dass die Toten trotz langjähriger Suche und Bemühungen bis heute nicht auffindbar wurden. Auch die Bevölkerung der Umgebung weiß es nicht und hat keine Vorstellung wo diese Menschen vergraben wurden. Es gibt weder Namen noch Zahlen.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

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