Kriegsgefangenenlager Aigen Schlägl Home
Kriegsgefangenenlager Aigen Schlägl

Verschwiegen – Vertuscht – Verdrängt
Aigen-Schlägl 1945

Die Broschüre
Vorwort
Anmerkung zur Darstellung des Kriegsgefangenenlagers
Skizze vom Gefangenenlager
Georg Jestadt: In amerikanischer Kriegsgefangenschaft
Der Bericht von Kurt Hädicke
Der Bericht von Werner Barmann
Ein US-KZ in Deutschland
Schreiben vom Schwarzen Kreuz
Einweihung einer Gedenktafel am 6. 6. 1997
Festansprache von Dir. J. Gruber
Einsegnung der Gedenktafel
Bericht der Zeitschrift "Der Freiwillige"


Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


Heimatvertriebene


www.regionalkultur.at
Geschichteclub Stahl



Anmerkung zur Darstellung des KriegsgefangenenlagersDie Broschüre.Todeslager für deutsche Kriegsgefangene und
ein ungesühntes Verbrechen der US-Armee

Vorwort


Die wunderschöne Landschaft in der weiten Umgebung der Marktgemeinde Aigen-Schlägl im oberösterreichischen Mühlviertel, am Fuße des Böhmerwaldes, ist heute im Sommer wie im Winter ein beliebtes Feriengebiet und Ausflugsziel.

Aigen-Schlägl im MühlviertelIn den Monaten Mai bis Juli 1945 erlebte die Bevölkerung des idyllischen Ortes mit seinem Stift Schlägl ungewollt durch das Ende des Zweiten Weltkrieges eine menschliche Tragödie, ausgelöst durch Rachegefühl der amerikanischen Besatzer. Auf den Wiesen am Hang des Ortes, abwärts zur Großen Mühl erstreckten sich zwei riesige Kriegsgefangenenlager bis ins Tal, begrenzt durch den Fluss, der dem Land den Namen gab, sowie Sägewerksanlagen und Wohnhäuser. Die Menschen, die dort wohnten, wurden einfach ausgewiesen und mussten irgendwo im Dorf unterkommen. Das von der Hauptstraße aus zuerst beginnende Lager war den Ausmaßen nach das größere der beiden. Es war zugleich Auffang- und Sammellager für alle entwaffneten deutschen oder mit ihnen verbündeten Truppen. Nach der sogenannten Durchschleusung war es ein reines Wehrmachtslager. Das dahinter liegende Stacheldrahtlager war der Waffen-SS und anderen Elite-Einheiten vorbehalten.

Nun haben sich durch Zufall (oder Fügung?) nach fast 60 (in Worten: sechzig) Jahren drei Überlebende dieser Zeit gefunden. Sie haben sich nie gekannt und nie gesehen – bis heute nicht. Die Verbindungen sind per Telefon oder per Brief zustande gekommen. Und das durch Dritte. Zum Treffen und Kennenlernen sind die Entfernungen zu weit. Ihre Wohnorte liegen am Bodensee, in Sachsen und in Westfalen. Jeder der drei alten Herren hat irgendwann einmal seine Erlebnisse aus dieser Zeit zu Papier gebracht. Der Unterzeichner hat seit 1982 anlässlich eines Urlaubs im Mühlviertel danach 15 Jahre lang versucht Licht in das Dunkel der Vergangenheit zu bringen. Es wollte aber nicht recht vorangehen. Mit Hilfe des Österreichischen Schwarzen Kreuzes und mit großartiger Unterstützung eines Waffenkameraden, Alexander Seber aus Pasching bei Linz, ein ehemaliger Angehöriger einer SS-Gebirgsdivision, sowie der "Kriegsgräberstiftung – Wenn alle Brüder schweigen" ist diese dunkle Zeit etwas ans Licht gerückt worden.

Im Jahre 1997 ist am 6. Juni in Aigen an der äußeren Friedhofsmauer neben den Namenstafeln für die Toten beider Weltkriege in der Marktgemeinde Aigen-Schlägl eine Gedenktafel für alle toten Kameraden aus den beiden Kriegsgefangenenlagern vom Jahre 1945, die alle unbekannt sind, angebracht worden. Unter Teilnahme der Gemeindevertreter, der Ortsvereine mit Fahnenabordnung und Hornisten sowie von Initiatoren, Angehörigen und Interessenten wurde diese Tafel von Pfarrer Wolfgang Groiß feierlich eingesegnet.

Vielleicht ist es eines Tages für unsere Nachkommen aufschlussreich zu lesen, dass auch die damaligen Siegermächte nicht unbedingt Heilsbringer und vor allen Dingen keine Befreier waren. Uns Alten ist es wichtig, dass die vielen Toten nicht vergessen werden. Wir hoffen, dass die Gedenktafel an der Friedhofsmauer im Ort auch nach dem Ableben der Kriegsgeneration immer als Mahnung zum Frieden erhalten bleibt.
Werner Barmann


Gedenket der Toten!

Solange sie lebten, stellten sie sich ihrer Zeit.
Was sie forderte – war ihnen Pflicht.
Sie zu erfüllen, regten sie die Hände.
Wenigen nur war bestimmt ein Held zu sein –
Doch jeder trug sein Teil zum Ganzen bei.
So wuchs aus grauen Tagen und besorgten
Nächten ihr Vermächtnis.
Unser Gruß geht über Berge, Meere und Flüsse,
überall dorthin – wo Menschen
unseres deutschen Vaterlandes ihr Leben ließen.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...