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Gerhard Winkler

Erinnerungen von Gerhard B. Winkler

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Doch nicht so schlechte Jahre
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Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler

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Wie es weiter ging ...Mein Freund Wolfgang GleißnerDoch nicht so schlechte Jahre


Das, was ich eben erzählte, waren eigentlich schon die besseren Jahre etwas vor 1950. Da konnte man schon wieder mittags einen Bus nach Hause bekommen. Auch waren wir wieder in die Spittelwiese übersiedelt und konnten uns den Alternativunterricht mit den Fadingern sparen.

Die schlechteren Jahre waren allerdings auch so übel nicht. Nur gab es keinen Bus außer früh und abends. Bei Winterwetter waren die Fahrräder, sofern solche überhaupt einsatzbereit waren, auch problematisch. Aber wir hatten in der Spittelwiese ein schönes geheiztes Lernzimmer zur Verfügung, wo wir uns selbst beaufsichtigten. Dort gab es gewiefte Bahnschüler wie den späteren Notar Dr. Worister und den Don Juan Binder aus Enns, dem wir alles Mögliche zutrauten. Dazu kam der spätere Landtagsabgeordnete Dr. Franz Hofer, ein guter Gräzist und ausgepichter Zigarettenraucher, eine Stefan-Fadinger-Natur aus Stroheim. Unser Deutschlehrer Dr. Heinrich Wimmer pflegte ihn öfter mit "Dechant" zu titulieren, was er natürlich nie wurde. Nur als Pensionist erwarb er sich noch einen Magistergrad der Theologie.

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz habe ich auch in menschlich ansprechender Erinnerung. Ich hatte mir am linken Oberschenkel eine Osteomyelitis zugezogen, so dass ich ein Semester lang nicht in die Schule gehen konnte. Dieses damals bei Soldaten mit Schussbruchverletzungen häufig auftretende Leiden war sehr gefährlich, weil zunächst nur das Brontosil gegen die Infektion zur Verfügung stand. Meine hervorragenden Ärzte Dr. Wicke aus unserem Reservelazarett in Wilhering und der Linzer Chirurg Dr. Rosenauer operierten mich zwar hervorragend, aber sie getrauten sich damals noch nicht sofort das Penizillin der Amerikaner einzusetzen. Unser Kinderarzt Hofrat Dr. Bauer, der Bruder von P. Ägid, hatte aber schon Erfahrung mit dem neuen Medikament und riet meinen Eltern dringend dessen sofortige Anwendung. Frau Maria Gleißner besorgte uns dann die Antibiotika von den Amerikanern. Nach einem Jahr war mein Knochen völlig ausgeheilt. Mein Vater schickte mich dann mit einem großen Strauß roter Rosen in die Martinsgasse l. Das war 1946/47.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

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