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Kindheitserinnerungen von Franz Fochler:
Vom Herbst 1944 bis zum Schulbeginn 1947

Einleitung
Herbst 1944
Frühjahr 1945: Die Rückkehr des Vaters / Die Russen in Weitra
Sommer / Herbst 1945
1946: Fahrt nach Wien / Das Christkind
1947: Eine schwere Verletzung / Schulbeginn



Kunst und Zeitgeschichte

Timeline zur Oberösterreichischen Zeitgeschichte 1938

Zeitzeugenberichte

Publikationen
zur Zeitgeschichte


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Geschichteclub Stahl



EinleitungHerbst 1944


Durch die günstige Lage der Mühle konnte ich mich als Kind frei und ungezwungen bewegen. Im daneben liegenden Bauernhaus der Familie Pöltzl herrschte reges bäuerliches Leben. Obwohl es Herr Ferdinand Pöltzl aus Sicherheitsgründen verboten hatte, konnte ich sehr oft mit dem aus Polen stammenden Knecht namens Kollomann am Pferdewagen weite Strecken mitfahren. Er erzählte mir während der Fahrt aus seiner Heimat.

Plötzlich änderte sich mein Leben. Ich musste in den Kindergarten gehen, dieser befand sich in Weitra neben der Kirche. Ich erinnere mich, dass der Kindergarten reichlich schönes Holzspielzeug besaß, unter anderem ein reichhaltiges Angebot von "Matador", weiters elektrische Eisenbahnen und eine Puppenecke. Ich war aber freies Leben gewohnt und fühlte mich nicht wohl. Der gepflegte Garten grenzte an die Stadtmauer, diese war an dieser Stelle teilweise schadhaft - so gelang es mir über diese zu flüchten. Zu Hause weigerte ich mich unter Tränen in den Kindergarten zu gehen. Dieses Spiel wiederholte ich dreimal, danach gab der Bürgermeister der Stadt Weitra sein Einverständnis zur Befreiung vom Kindergarten.

So führte ich weiter ein beschauliches Leben. Meine Spielzeuge waren ein selbst gebauter Roller, eine Dampfmaschine, ein Ball (aus einer Saublase), diverse Holzbausteine, ein Schlitten und ein kleines Boot an der Lainsitz. Außerdem war die stillgelegte Mühle und das Sägewerk ein idealer Spielplatz.

Meine älteren Geschwister, vor allem mein Bruder Johann und die Schwestern Friederike und Margarethe, sowie ein Dienstmädchen kümmerten sich sporadisch um mich. Einige Verwandte aus Wien waren auf Dauerbesuch bei uns, sie waren aus der Großstadt geflohen.


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"Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus"
ein wissenschaftliches Großprojekt des Landes

Näheres zum Projekt, sowie zur detaillierten Publikationsliste (Stand Oktober 2007) ...