Kontakt:
Herbert Friedl
Gutauer Straße 46
A-4230 Pregarten
Foto rechts oben:
"Ermutigt", "Erschossen",
Holzschnitte, 48 x 48 cm, 1994
Foto rechts unten:
"Entkräftet", "Erfroren",
Holzschnitte, 48 x 48 cm, 1994, aus dem Zyklus "Anmerkungen gegen das Vergessen"
(Bildquelle: Photographie Nik Fleischmann, Linz)
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Herbert Friedl: Werke
Kunst u. Zeitgeschichte:
Herbert Friedl - Maler,Grafiker; Objekt- und Raumkünstler
"Beobachtete Greiner" Fotos von Prof. Hochgatterer
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Geschichteclub Stahl
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Die Daseinsfigur des Herbert Friedl
Physiognomik
eines sich abzeichnenden künstlerischen Lebenslaufes (5)
Autor: Peter Kraft, 2001
Der Bogen, die Symmetrie dieses Lebenslaufes zeichnet sich auch ab im Berufsgang: Herbert Friedl beginnt nach der Pflichtschule mit dem Erlernen eines Handwerks, das er mit der Gesellenprüfung abschließt. Der Dienst beim Bundesheer lässt ihn seine Lage überdenken und in der Folge verliert er seine künstlerische Weiterbildung nicht mehr aus den Augen. Er absolviert die Höhere technische Bundeslehranstalt in Linz mit ihrem speziellen Angebot von praxisorientierter kreativer Gestaltung. Darüber hinaus sammelt er umfangreich weitere Erfahrungen als Gasthörer an der Linzer Kunsthochschule (heute Kunstuniversität) und als Teilnehmer von Seminaren und Sommerakademien, die bedeutende, international namhafte Künstler abhalten.
Herbert Friedl wird zunächst Mitarbeiter von Verlagen, er gestaltet Zeitschriften, Kataloge, Bücher, erringt auch Preise damit, ab 1978 wagt er jedoch den Sprung in die Freiberuflichkeit.
Bezeichnenderweise vollzieht sich auch die künstlerisch-technische Entwicklung
dieses Menschen in einem Drei-Schritt:
Der junge Schulabsolvent beginnt mit Öl- und Temperamalereien von scharfer
zeichnerischer Struktur. Seine floralen und pflanzlichen Motive zeigen einen farbigen Realismus am Rande des Phantastischen, es glückt ihm bereits eine gewisse Magie des überscharfen, leuchtenden Details.
Von dieser besonderen Art der lasierenden Malerei wechselt Herbert Friedl zur Druckgraphik der Radierung weiter, die er bereits nach wenigen Jahren in sämtlichen Spielarten ausschöpft und experimentierend immer wieder erweitert. Allerdings genügt ihm eines Tages sein geradezu geisterhafter, visionärer Realismus auch nicht mehr.
Er wendet sich der radikalen Vereinfachung des Holzschnitts zu. Und von dieser letzten druckgraphischen Erweiterung aus bleibt ihm eines Tages nur mehr der Aufbruch in die dritte Dimension als Objekt- und Denkmalgestalter zu wagen übrig.
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