EuroJournal Mühlviertel - Böhmerwald Das Internierungslager in Aigen-Schlägel
Erinnerungen an die amerikanische Besetzung des Mühlviertels
21 x 29,7 cm, 48 Seiten
Preis: € 3.63
Verlag/Herausgeber: 1. Jahrgang/1995/Sonderheft1
www.eurojournal.at
Am 30. April kamen die Amerikaner nach Aigen Schlägl.
In den ersten Wochen nach dem 2. Weltkrieg unterhielten die Amerrikaner ein Internierungslager in dem an die 30000 Menschen festgehalten wurden. Ein Fleck Wiese wurde auf diese Weise zum Brennpunkt von Schicksalen tausender Menschen.
Dieses Lager wurde wahrscheinlich im Zuge der amerik. Räumung des Mühlviertel am 31. Juli 1945 an dei Sowjets übergeben. Sie Insassen des Lagers kamen in russische Kriegsgefangenschaft.
Zur Methode:
Als mir Konsulent Josef Lehner eines Tages Unterlagen aus seiner "Zeitungsbörse" über das Internierungslager der Amerikaner in die Hand drückte, bewegten mich zwei Dinge.
Erstens, daß ich nichts darüber gewußt hatte, daß in den ersten Wochen nach dem Krieg in Aigen-Schlägl die Amerikaner ein Internierungslager unterhielten, in dem an die 30.000 Menschen festgehalten wurden. Ein Fleck Wiese war auf diese Weise zum Brennpunkt von Schicksalen lausender Menschen geworden. Und zweitens meine Neugier: Was ging damals wirklich vor sich?
Mein Interesse galt am Anfang vor allem denjenigen, die unmittelbar mit dem Lager zu tun hatten. Das erste Gespräch führte ich mit Berta Lindorfer, die mir auch als erste einen Floh ins Ohr setzte: "Ich bin die einzige hier in der Mühle, die sich noch daran erinnern kann. Jemand sollte das alles aufschreiben, damit nichts in Vergessenheit gerät". Diese Bemerkung war der Anstoß weiterzuarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, daß mich die Fülle der Informationen, die aus der Bevölkerung kam, bald veranlassen sollten, alle Berichte zu einer umfangreicheren Arbeit zusammenzufassen.
Dr. Elisabeth Schiffkorn
Aus dem Inhalt:
Berta Lindorfer: "Und wir glaubten, wir hätten Glück gehabt, daß die Amerikaner bei uns einmarschiert waren!"
Josef Lehner: "Als die Amerikaner abzogen, sah das Gelände wie eine Geisterstadt aus."
Josef Jauker: "Eine besondere Geschichte könnte uns die Fablmüller-Wiese erzählen..."
Aus dem Tagebuch des Gefreiten S. Braun, S 51 474, MünchenII, aufgezeichnet in einem Kalender aus den Jahren 1942 bis 1943.
Theresia Bayr: Eine Schwing voll Bittzettel
Lothar Georgi: "Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Hilfe der Bevölkerung."
Karl Wöss: "Ich war fünf Wochen im Lager, dann bin ich stiften gegangen."
Alfons Varges: Erinnerungen an meine Reichsarbeitsdienstzeit
Maria Graf: "Ich blieb an diesen Tagen zu Hause."
Vor 50 Jahren - Aus der Chronik von Pfarrer Klemens O.Praem, 1899-1965
Karl Barth: "Die Wehrmacht durfte nicht wissen, daß wir Sabotage planten."
Dr. Hermann Gmeiner: Ein Tag in Aigen
Gisela Helmreich: "Sie haben mir alle Bücher beim Fenster hinausgeworfen."
Franz Frattner: Rückblick auf die Ereignisse vor 50 Jahren.
Fritz Winkler: Die letzten Tage vor Kriegsende 1945.
Johann Baumgartner: Die tragischen Ereignisse in Peilstein.
Fluchtgeschichte einiger Sauerbrunner Familien von April bis November 1945 von Maria Murr-Bruckner: Auch wir waren einmal unterwegs...
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