Über die Stiftung Hartheim
Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim wurde 2003 gegründet. Er übernimmt die Aufgabe, nicht nur auf das historische Geschehen in Hartheim hinzuweisen, sondern die Auseinandersetzung um die aktuellen Fragen nach der Wertigkeit des menschlichen Lebens zu führen. Durch die Gründung einer Stiftung nach dem OÖ. Stiftungs- und Fondsgesetz (LGBl. 31/1988) soll die Arbeit des Vereines Schloss Hartheim finanziell und ideell nachhaltig unterstützt werden. Der ausschließlich gemeinnützige Zweck der Stiftung ist es daher, die Erträge des Stiftungsvermögens zur Förderung der Arbeit des Vereines Schloss Hartheim zu verwenden.
Der Verein Schloss Hartheim ist überparteilich, überkonfessionell und gemeinnützig und verfolgt folgenden Vereinszweck.
nach oben
Aufgaben des Lern- und Gedenkortes
• Erhalt und Entwicklung der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie und der Ausstellung „Wert des Lebens“
• Entwicklung und Durchführung von pädagogischen und Bildungsangeboten für alle Schularten und Altersstufen sowie für den Bereich der Erwachsenenbildung insbesondere der beruflichen Weiterbildung
• Konzeptionierung und Durchführung von Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen
• Forschung zur NS-Euthanasie in Österreich, insbesondere zur NS-Euthanasieanstalt Schloss Hartheim (inklusive Nachwirkungen)
• Forschung zu den wissenschaftlichen und ideologischen Wurzeln der NS-Euthanasie
• Forschung zur gesellschaftspolitischen Relevanz von Entwicklungen in Biologie, Medizin und Naturwissenschaften, die geeignet sind, einer neuen Eugenik Vorschub zu leisten
• Forschung auf dem Gebiet der Behindertenpolitik
• Kooperationen mit wissenschaftlichen und pädagogischen Einrichtungen, insbesondere der Dokumentationsstelle Hartheim des oö. Landesarchivs, dem Institut für Sozial- und Gesellschaftspolitik der Universität Linz und Gedenkstätten, insbesondere den NS-Euthanasie-Gedenkstätten
• Konzeptionierung und Durchführung von wissenschaftlichen und pädagogischen Fachtagungen
• Publikation der Ergebnisse der Arbeiten des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim“
Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen kulturellen Mittelpunkt in Oberösterreich geworden. Durch die Sanierung des Renaissanceschlosses Hartheim und Einrichtung des Lern- und Gedenkortes gelang es mehreren Zielen zu entsprechen.
nach oben
Die Gedenkstätte Schloss Hartheim
Zum Einen wurde mit der Sanierung des Schlosses ein entsprechendes Andenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten 30.000 Menschen eine würdige Stätte eingerichtet und zum Anderen wurden auch kulturelle und wirtschaftliche Impulse für die Zukunft gesetzt. Zur Erreichung des ersten Zieles wurde 2003 die Landesausstellung "Wert des Lebens" gestaltet, die weit über 60.000 Besucher zu verzeichnen hatte.
nach oben
Die Kultur- und Lernstätte Schloss Hartheim
Weiters wurden zusätzliche Einrichtungen im Zuge der Revitalisierung und Sanierung des Schlosses und der Nebengebäude durchgeführt. Es wurden in den Nebengebäuden ein Restaurant, ein Verkaufsshop und Ausstellungsräume geschaffen. Für die Landesmusikschule Eferding wurde eine Zweigstelle mit einem großen Veranstaltungsraum (Kulturtreffpunkt) gebaut und in die Revitalisierung miteinbezogen. Es mussten auch Ersatzwohnungen für die im Schloss Wohnenden gebaut werden. Es erfolgte ein Neu- und Umbau des Institut Hartheims, und der Neubau der Landessonderschule. Von den insgesamt angefallenen Baukosten von 25 Millionen Euro, entfielen auf das Land Oberösterreich 21 Millionen Euro. (aufgrund eines einstimmigen Landesregierungsbeschlusses 1996). Jährlich wird auch die Arbeit des Vereines Schloss Hartheim durch Kulturmittel des Landes und auch durch Gelder der mittlerweile gegründeten Stiftung Schloss Hartheim gefördert und unterstützt.
nach oben
Benefizveranstaltungen der Stiftung
In den Jahren 2005 - 2008 fanden zwölf Benefizveranstaltungen der Stiftung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim sowohl im Bezirk Eferding als auch in Linz statt. Insgesamt besuchten 3.530 Besucher diese Veranstaltungen.
Bereits das erste Konzert mit Nikolaus Harnoncourt im Dezember 2005 in der Stadtpfarrkirche Eferding war mit über 850 Besucher/innen ein großer Erfolg. Ein zweites beachtliches Konzert fand im Kulturtreffpunkt Alkoven statt: die Oper "Das Tagebuch der Anne Frank", das auch völlig ausverkauft war.
Als letzte der Benefizveranstaltungen fand am 26. Mai 2008 ein großes Konzert mit dem virtuosen Pianisten Paul Gulda und Ensemble, ebenfalls im Kulturtreffpunkt Alkoven, statt.
nach oben
Wissenschaft und Forschung in Hartheim
Erste Konferenz der Stiftung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim:
Neben der Vortrags- und Ausstellungstätigkeit im Schloss Hartheim mit seinem attraktiven Festsaal und Seminarräumen war 2007 eindeutig die Erste Internationale Hartheim Konferenz zum Thema "Sinn und Schuldigkeit Fragen zum Lebensende" ein großer Höhepunkt. Es kamen nicht nur die Spitzen unserer Republik, sondern über 300 Besucher aus neun Ländern zu dieser Hartheim Konferenz, die auch großes Medienecho hervorgerufen hat. Diese Konferenz gibt auch das weitere Thema an, den Lern- und Gedenkort mit den aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen zu befassen und hier zu einem Ethikforum auszubauen.
Im letzen Jahr wurde die weitere Verankerung des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim sowohl im internationalen als auch im nationalen Kontext der historischen Forschung und die Intensivierung der ent-sprechenden Kontakte ausgebaut. Bis dato bestehen Forschungs-kooperationen mit
• dem US Holocaust Memorial Museum in Washington sowie
• der Universität von Houston,
• der Universität New Orleans und
• der Universität Prag
im deutschsprachigen Raum unter anderem mit
• der Universität Heidelberg,
• der Freien Universität Berlin und
• der Universität München.
nach oben
"Neuauflage Tötungsanstalt Hartheim"
Die zweite erweiterte Auflage des Bandes "Tötungsanstalt Hartheim", die am 14. Juli 2008 präsentiert werden konnte, setzt neue Maßstäbe für die NS-Euthanasieforschung in Österreich. Auf 604 Seiten fanden Forscher, die sich mit den Vorgängen in und um Schloss Hartheim von 1940 bis 1945 befassten, zahlreiche neue Quellen und Fakten. Nicht nur Organisation und Abläufe der Aktion "T4" und "14f13" konnten fast lückenlos rekonstruiert werden, sondern auch die Identifizierung der Opfer und Täter des ersten Massenmordes des nationalsozialistischen Regimes ist nun weitgehend erfolgt. Der erste Band, der 2005 erschienen ist, war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
nach oben
Weitere geplante Projekte seitens des Lern- und Gedenkortes:
• "Aktion 14f13" (Erforschung der Ermordung von KZ-Häftlingen und Ostarbeiter/innen in Hartheim)
• Erstellung einer Datenbank des Personals der Tötungsanstalt
• Erforschung der Funktion des Hartheimer Personals bei der "Aktion Reinhard"
nach oben
Politische Bildung und Gedenkstättenpädagogik
Kooperationen gibt es bereits mit der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung. Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim ist weiters Mitglied der "Task Force for International Cooperation on Holocaust Education Remembrance and Research" (ITF) und gestaltet den Hochschullehrgang der Pädagogischen Hochschule des Bundes in Linz "Pädagogik an Gedächtnisorten" wesentlich mit.
Weiters nimmt der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim in Verbund der NS-Euthanasiegedenkstätten mit Bernburg, Brandenburg, Hadamar, Pirna und Grafeneck eine gewichtige Position ein: derzeit wird auf Anregung des Schlosses Hartheim ein Publikationsprojekt der NS-Euthanasiegedenk-stätten realisiert mit dem Ziel, ein Kompendium der NS-Euthanasie zu schaffen.
nach oben
Aktuelle Gesellschaftspolitik
Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim versucht aber auch immer wieder den Bogen von der Geschichte zur Gegenwart zu schlagen: so wurde mit der Neugestaltung der Ausstellung "Leben mit Behinderung heute", die im September 2007 eröffnet werden konnte, dieser Anforderung Rechnung getragen.
nach oben
Zweite Hartheimkonferenz 2009
Die zweite Internationale Hartheim Konferenz, die voraussichtlich für den November im Kulturhauptstadtjahr Linz09 geplant ist, wird sich mit der Frage der Life Sciences und der damit verbundenen ethnischen und gesellschaftlichen Problemstellungen unter dem Thema "Eugenik und Humangenetik" auseinander setzen.
nach oben
Mehr als 15.000 Besucher im Jahr 2007, 11.00 Besucher bis 1. September 2008
Der Lern- und Gedenkort verzeichnete im Jahr 2007 eine Besucherzahl von mehr als 15.000 aus, die aus den verschiedensten Bundesländern, aber auch aus dem Ausland kamen um den Lern- und Gedenkort zu besuchen. Auch der jährliche Gedenktag zieht immer wieder Angehörige der ermordeten Opfer aus dem Ausland an.
Bis zum 1. September 2008 konnten rund 11.000 Besucher in Schloss Hartheim gezählt werden. Den größten Anteil stellten hierbei Schulen dar.
nach oben
Mehr als 15.000 Besucher im Jahr 2007, 11.00 Besucher bis 1. September 2008
Der Lern- und Gedenkort verzeichnete im Jahr 2007 eine Besucherzahl von mehr als 15.000 aus, die aus den verschiedensten Bundesländern, aber auch aus dem Ausland kamen um den Lern- und Gedenkort zu besuchen. Auch der jährliche Gedenktag zieht immer wieder Angehörige der ermordeten Opfer aus dem Ausland an.
Bis zum 1. September 2008 konnten rund 11.000 Besucher in Schloss Hartheim gezählt werden. Den größten Anteil stellten hierbei Schulen dar.
Über 52.900 Besucher auf der Homepage seit 2006
Die Mitte des Jahres 2005 eingerichtete Homepage www.schloss-hartheim.at konnte bis dato über 133.400 Besuche und über 512.000 Seitenaufrufe mit einer durchschnittlichen Verweildauer von rund drei Minuten verzeichnen. Dies zeigt auch, dass es im In- und Ausland großes Interesse an der Stiftung bzw. am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim gibt.
nach oben
Der Stiftungsbetrag
Die 2005 gegründete Stiftung "Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" hat innerhalb von drei Jahren ein beachtliches Stiftungskapital von rund sechs Millionen Euro erreicht, das bei der Hypo OÖ. veranlagt wurde. Die Stiftung Hartheim leistet - neben dem Land Oberösterreich - somit jährlich einen finanziellen Beitrag für den Lern- und Gedenkort.
nach oben
Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Schlossstrasse 1, 4072 Alkoven
Telefon: 07274/6536-546
Fax: 07274/6536-548
E-Mail: office@schloss-hartheim.at
www.schloss-hartheim.at
|