Die 1071. Ministerratssitzung, an der neben den Teilnehmern des Vortages auch neu ernannte Mitglieder teilnehmen, etwa der berüchtigte Ernst Kaltenbrunner als Staatssekretär und Hubert Klausner als Bundesminister für die politische Willensbildung, dauert nur fünf Minuten: von 17 Uhr bis 17.05 Uhr. In diesen wenigen Minuten wird das "Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" beschlossen, durch welches Österreich seine Souveränität mit dem Tag der Kundmachung, das heißt sofort, verliert. Die Unterschrift des Bundespräsidenten fehlt, da sich Wilhelm Miklas weigert, das Dokument zu unterzeichnen.
Aus dem Sitzungsprotokoll: "Die Mitglieder der Bundesregierung erhoben sich zur Feier der Stunde von den Sitzen und leisteten den Deutschen Gruß."
Bildung nationalsozialistischer Verwaltungsstrukturen. Beginn der Verhaftungen von politischen Gegnern. Die so genannte "Neuordnung" wird schon im Stile einer rücksichtslosen Diktatur durchgeführt.
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Zeitungsausschnitt rechts oben: "Illustrierte Kronen Zeitung" vom 14. März 1938: "Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches." Das Gesetz über die "Wiedervereinigung" wird verlautbart.
Rechts unten: "Linzer Volksblatt" vom 14. März 1938: "Die neue Oberösterreichische Landesregierung."
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