11. März, 9.30 Uhr: Die nationalsozialistischen Minister Dr. Seyß-Inquart und Glaise-Horstenau verlangen mit dem Hinweis auf Befehle aus Berlin die Verschiebung der Volksabstimmung. Am Nachmittag wird dem Bundeskanzler ein Brief mit einer ultimativen Forderung überreicht: Entweder die Volksbefragung wird verschoben oder der Kanzler soll bis 14 Uhr zurücktreten. Hitler unterschreibt die Weisung Nr. 1, gegeben bereits um zwei Uhr Früh. Telefonische Befehle Hermann Görings treiben die Geschehnisse voran. Um 16 Uhr bietet Dr. Kurt von Schuschnigg seinen Rücktritt an, Bundespräsident Miklas akzeptiert, will aber Seyß-Inquart nicht als Bundeskanzler anerkennen. Göring erteilt Staatssekretär Kepler den Befehl, dafür zu sorgen, dass ein Telegramm an die deutsche Reichsregierung abgeschickt wird, das um "die baldmöglichste Entsendung deutscher Truppen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung" bittet.
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Zeitungsausschnitt oben:
Titelblatt "Reichspost" vom 12. März 1938: "Die Volksbefragung abgesagt.
In den Nachmittagsstunden wurde amtlich verlautbart:
Der Bundeskanzler und Frontführer hat sich nach Berichterstattung an den Bundespräsidenten entschlossen, die für den 13. März angesetzte Volksbefragung zu verschieben. Rücktritt der Regierung Schuschnigg."
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