Am 9. März verkündet Bundeskanzler Kurt Schuschnigg in Innsbruck die Abhaltung einer Volksbefragung über die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Österreichs für Sonntag, den 13. März 1938. Der Kanzler steht für ein "freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich".
10. März: In allen größeren österreichischen Städten kommt es zu vaterländischen Kundgebungen, aber auch nationalsozialistische Gegendemonstrationen setzen ein. Der nationalsozialistische Minister Glaise-Horstenau, angeblich privat in Deutschland, trifft Reichskanzler Hitler. Später berichtete er: "Hitler hat getobt und geschrien, er überlegte, ob er mit Bomben oder mit Flugblättern über Österreich herfallen solle."
Auf Druck Hitlers wird die Volksbefragung abgesagt.
Noch am 10. März gibt Adolf Hitler dem Chef des Generalstabes, General Ludwig Beck, erste Aufträge, den Einmarsch in Österreich vorzubereiten.
Die Macht Frankreichs ist durch eine Regierungskrise gelähmt, in Großbritannien zeigt man wenig Interesse an den Vorgängen in Mitteleuropa.
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Foto oben: Plakat 10. März 1938, Verkleinerung.
Original: Privatarchiv Cerwenka
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Bild oben links: Bundeskanzler Schuschnigg in Innsbruck.
H. Andics: "50 Jahre unseres Lebens", Vlg. Molden, Wien 1968
Zeitungsausschnitt Mitte: Schlagzeile "Illustrierte Kronen Zeitung" vom 10. März 1938, "Der Frontführer ruft zur Volksabstimmung."
Oben rechts: Die Anordnungen der Regierung sind von der schwierigen politischen Lage geprägt. "Linzer Volksblatt" vom 11. März 1938
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