Anfang Juni ordnet der Landesschulrat für Oberdonau den Aufbau einer großen HJ-Organisation an. Mit Beginn des Schuljahres 1938/39 sollen alle Gliederungen einsatzbereit sein. Die Berichte über die Bestellung der einzelnen HJ-Vertretungen müssen bis zum 26. Juni 1938 von allen Schulen an den hauptamtlichen HJ-Führer im Landesschulrat weitergegeben werden. Vertrauenslehrer der HJ haben die bisher nicht organisierten Schüler namentlich zu melden. Ohne Bestätigung der regelmäßigen Dienstleistung in der HJ darf keine weiterführende Schule besucht werden. Die einzelnen Gruppen werden meist von nur wenig älteren "mutigen Kerlen und Mädeln" befehligt. Zwölf- bis 14-jährige Jungen und Mädchen tragen Macht und Verantwortung, die ihrem Alter keinesfalls angemessen sind. Auf diese Weise soll eine Art von Selbstführung vorgetäuscht werden. In Wahrheit wird beim "Dienst an der Volksgemeinschaft" keine selbständige Meinung akzeptiert. Im Disziplinarrecht der HJ heißt es: "Befehle sind ohne Wenn und Aber durchzuführen."
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Foto oben: Der deutsche Gruß war ein Teil der vormilitärischen Erziehung. (Bildquelle ursprünglich "Illustrierter Beobachter" vom September 1937); aus dem Buch "Die Fahne ist mehr als der Tod" von Kurt Cerwenka,
Verlag Geschichte der Heimat, Grünbach 1996
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Bild oben links und oben Mitte: Abzeichen der HJ und HJ-Fahne.
Oben rechts: Anordnung des Landeschulrates in Linz vom 10. Juni 1938 zur Bestellung der HJ-Jugendvertreter an den Schulen. Erschienen in der "Amtlichen Linzer Zeitung", Juni 1938. Alle Bilder oben stammen aus dem Buch "Die Fahne ist mehr als der Tod" von K. Cerwenka, Verlag Geschichte der Heimat, Grünbach 1996
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