1938  April

Quelle: Privatarchiv  Cerwenka    TIMELINE Home

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Auch die Kirchen müssen sich der NS-Diktatur beugen

Wohl um noch härtere offene Auseinandersetzungen zu vermeiden, unterfertigt auch Bischof Gföllner, ein erklärter Nazi-Gegner, wie alle anderen Bischöfe am 18. März den Aufruf anlässlich der so genannten Volksabstimmung mit "Ja" zu stimmen. Das gehorsame Kirchenvolk entlässt man in die Unsicherheit, dennoch hofft der Klerus, mit den Nationalsozialisten einen Verhandlungsmodus zu finden. Bald zeigt sich die wahre Einstellung des Nazi-Regimes zur Kirche. Die Anzahl der Priester, die mit den Nationalsozialisten sympathisieren, ist gering. In den folgenden Wochen wird mehr als ein Viertel der Priester vom NS-Regime mit Strafen belegt, nicht wenige bekennende Kirchenmänner werden in Konzentrationslager eingeliefert.



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Foto rechts: Faksimile der Bischofserklärungen vom 18. März 1938 zur Volksabstimmung, "Neue Freie Presse" vom 29. März 1938.

 

Faksimile der Bischofserklärungen

Faksimile der Bischofserklärungen  "Neue Wiener Nachrichten" vom 28. März 1938

Foto oben links: Faksimile der Bischofserklärungen (Ausschnitt), "Neue Freie Presse" vom 29. März 1938
Oben rechts: "Neue Wiener Nachrichten" vom 28. März 1938: "Kirche bekennt sich zu Großdeutschland! Aufruf der österreichischen Erzbischöfe und Bischöfe. Bekenntnis zum Deutschen Reich nationale Pflicht für alle Katholiken." Für die neuen Machthaber waren solche Aufrufe nur willkommen, natürlich wurden sie bis zum Exzess propagandistisch ausgeschlachtet.

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